Informationssicherheit gewinnt immer mehr an Bedeutung. Immer mehr Anbieter von Cloud-Diensten strömen auf den Markt, dabei ist es für viele Unternehmen teilweise nicht zu erkennen wo die anvertrauten Daten gespeichert werden. Lange und undurchsichtige Vertragswerke erschweren es ohne professionelle Hilfe Tücken aus diesen Verträgen zu erkennen. Mit dem „US-Cloud Act“ im Jahr 2018 ging ein Aufschrei durch ganz Europa. Dieses Gesetz verpflichtete damals amerikanische IT-Unternehmen und IT-Dienstleister, US-Behörden Zugriff auf gespeicherte Daten zu gewähren – auch wenn die Speicherung nicht in der USA stattfindet, sondern in europäischen Rechenzentren. Dies war unter anderem der Ausgang zum Sturz des US-Privacy Shields (Datenschutzabkommen mit der USA) und die Geburtsstunde der Idee einer Cloud mit europäischen Wurzeln. Seit September des letzten Jahres nimmt dieses Projekt immense fahrt auf. 22 Unternehmen (11 aus Frankreich und 11 aus Deutschland) erreichten einen wichtigen Meilenstein. Sie gründeten eine gemeinnützige Organisation die GAIA-X, European Association for Data and Cloud. Die Überwachung der Projektziele ist nun Aufgabe dieser Organisation: Der Einsatz sicherer und offener Technologien (Open Source, Open Hardware) Eindeutig identifizierbare Netzknoten, Software-Komponenten aus einem gemeinsamen Repository Standards die auf gemeinsamen Werten und relevanten Regulierungen beruhen. Einheitlicher Daten- und Serviceraum Die Organisation möchte weitere wichtige Aspekte sicherstellen: Europäische Datenschutzstandards Sicherer Austausch von Daten auch branchen- und länderübergreifend Konkurrenzfähig Erste GAIA-X Cloud ist einsatzbereit Vor wenigen Tagen verkündet die IONOS Cloud (unter anderem STRATO, 1&1), dass sie die erste GAIA-X konforme Cloud-Infrastruktur geschaffen wurde und einsatzbereit ist. Als Teilnehmer der ersten Stunde ist das Unternehmen nach meiner Meinung zurecht stolz auf diese Leistung. FAZIT Die längst überfällige Cloud für Europa ist nun endlich einsatzbereit und Unternehmen aus allen Bereichen sind gut beraten diese Dienste zu nutzen. In Zeiten der Digitalisierung ist es wichtiger denn je, eigenes Knowhow zu schützen. Jedem Unternehmer sollte bewusst sein, dass die Digitalisierung nicht nur Gutes mit sich bringt, sondern auch Gefahren birgt. Und welche Gefahr könnte wohl schlimmer Folgen haben, als das streng vertrauliche Daten in die Hände fremder Firmen gelangen. Hoffen wir, dass aus dem Chaos aus dem GAIA entsprungen ist nun Ordnung folgt und einheimische Unternehmen einen sicheren Hafen in der europäischen Cloud finden.